Film und Inklusion
Welche Chancen bieten Filme für die Integration behinderter Kinder und Jugendlicher und wie kann ihnen der Zugang zu Filmen und Filmveranstaltungen barrierefrei ermöglicht werden? Im Rahmen des bundesweiten Kongresses "Film – Kompetenz – Bildung" rückte FILM+SCHULE NRW, die gemeinsame Initiative des LWL-Medienzentrums für Westfalen und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW, die Anforderungen einer inklusiven Bildungspolitik an die Filmbildung in den Mittelpunkt.
Als Kooperationspartner des Kongresses, der vom 05. bis 07.12. in Köln stattfand, verantwortet FILM+SCHULE NRW die Sektion INKLUSIVE FILMBILDUNG mit einem prominent besetzten Podium und zwei praxisorientierten Workshops. Das Podium ging der Frage nach, wie eine inklusive Filmbildung in der Gesellschaft umgesetzt werden kann und wie Filme das Verständnis für Menschen mit Behinderungen fördern. Zu Gast waren unter anderem Hella Wenders, die Regisseurin des Films "Berg Fidel-Eine Schule für alle".
Die Workshops präsentierten konkrete Unterrichtskonzepte für die Filmbildung in heterogenen Lerngruppen: Lehrerinnen der Gemeinschaftsschule Billerbeck präsentierten z. B. eine Unterrichtseinheit zum Film "Anne liebt Philipp" für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernniveaus. Zum anderen ging es um die Barrierefreiheit von Kinos. Hier konnte u. a. die von Sony entwickelte Untertitelbrille ausprobiert werden, die das gemeinsame Filmerleben von Menschen mit und ohne Hörbehinderung möglich macht.
"Film ist Leitmedium für Kinder und Jugendliche und hat damit auch große Bedeutung für die schulische Bildung von Schülern mit und ohne Handycap", so Marlies Baak-Witjes, die als Projektleiterin von FILM+SCHULE NRW den Schwerpunkt inklusive Filmbildung verantwortete.
Weitere interessante Themen des Kongresses waren "Digitalisierung und Filmbildung", "Film – Curriculum – Ausbildung", "Urheberrecht und der Schutz des geistigen Eigentums" und "Filmbildung als präventiver Jugendmedienschutz".
Der 4. bundesweite Kongress zur Filmbildung wurde von Vision Kino – Netzwerk für Film und Medienkompetenz mit Sitz in Berlin veranstaltet und fand zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen statt. Er entstand in Zusammenarbeit mit FILM+SCHULE NRW und wurde unterstützt durch die Film- und Medienstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken und die Stadt Köln. Medienpartner war film-dienst.
Das vollständige Kongress-Programm sowie Bilder der Veranstaltungen finden Sie unter www.visionkino.de.